Entzündungshemmende Lebensmittel für eine ausgewogene Ernährung – bei Endometriose und auch ohne Erkrankung

Endometriose ist eine Erkrankung mit einer stark entzündlichen Komponente. Über unsere Ernährung können wir steuern, welche Lebensmittel wir zu uns nehmen und somit auch, ob wir unserem Körper entzündungsfördernde oder entzündungshemmende Stoffe zuführen. Nicola Grzanna, Ganzheitliche Ernährungsfachkraft und Gründerin von Holistic Nutrition Therapy erklärt uns, welche Rolle die Ernährung bei entzündlichen Prozessen im Körper spielt und wie Lebensmittel Entzündungen verstärken und mildern können. 

Übersäuernde Ernährung und übermäßiger Stress können zu chronischen Entzündungen führen 

Neben einer vitalstoffarmen und säureüberschüssigen Ernährung können sowohl übermäßiger Stress, Schlafdefizite, Bewegungsmangel, zu wenig Sonnenlicht als auch Umweltgifte, Allergene, Bakterien, Viren und Pilze zu chronischen Entzündungen führen, die sich schließlich in einer chronischen Erkrankung manifestieren.  

Unsere Ernährung hat demnach einen entscheidenden Anteil an gewissen positiven oder negativen Prozessen in unserem Körper. Nicola Grzanna, ärztlich geprüfte Fastenleiterin und staatlich anerkannte Diätassistentin, hat uns verraten, welche Lebensmittel besonders viel entzündungsfördernde Stoffe enthalten, und die wir möglichst von unserem Speiseplan streichen oder zumindest deren Konsum stark reduzieren sollten.

Mit jeder Mahlzeit können wir entscheiden, ob wir unseren Körper entlasten oder belasten 

Nichts können wir so sehr beeinflussen, wie das, was wir täglich über die Nahrung zu uns nehmen. Mit jeder Mahlzeit können wir die bewusste Entscheidung treffen, unseren Körper in seiner Arbeit zu unterstützen oder ihn zu belasten, ihm gar zu schaden. 

Einige Lebensmittel, insbesondere Lebensmittel tierischer Herkunft, lösen in unserem Körper besonders häufig Entzündungsprozesse aus bzw. fördern diese. Vor allem eine bestimmte Omega-6-Fettsäure, die sogenannte Arachidonsäure, die zu den ungesättigten Fettsäuren zählt und ausschließlich in tierischen Produkten vorkommt. Am höchsten ist ihr Gehalt in Schweinefleisch, Wurst, Schmalz, Innereien und Eigelb. 

Die in Milchprodukten enthaltenen gesättigten Fettsäuren wie auch die Laktose können im Körper Entzündungen verursachen und begünstigen – die hormonellen Botenstoffe in Kuhmilch sind für das Heranwachsen des Kälbchens gedacht und ermöglichen in kurzer Zeit ein enormes Wachstum, was im menschlichen Körper zu genetischen Veränderungen und vermehrtem Zellwachstum führen kann. 

Tierische Lebensmittel aus konventioneller Haltung können entzündungsfördernd wirken 

In der konventionellen Tierhaltung werden immer noch Antibiotika, Wachstumshormone und gentechnisch verändertes Futter eingesetzt. All diese Stoffe nehmen wir ebenso in unseren Organismus auf, wenn wir Milchprodukte oder Fleisch aus konventioneller Haltung verzehren und diese tragen ebenso entzündungsfördernde Eigenschaften mit sich. 

Im Gegensatz dazu, dürfen in der ökologischen Landwirtschaft Antibiotika nicht vorbeugend zum Einsatz kommen und erst eingesetzt werden, nachdem alle anderen Möglichkeiten, wie zum Beispiel Akupunktur, ausgeschöpft sind. Das zieht mit sich, dass mindestens die doppelte gesetzlich vorgeschriebene Wartezeit bis zum Verkauf eingehalten werden muss.

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Künstliche Transfette aus Süßigkeiten, Frittiertem und Fertigprodukten haben keinerlei positive Effekte auf den menschlichen Organismus 

Süßigkeiten, Backwaren, Frittiertes und Fertigprodukte enthalten Transfette. Diese können beim Braten oder Frittieren entstehen oder kommen aus künstlicher Herstellung, wenn Pflanzenöle in der Industrie gehärtet werden (Hydrierung), um beispielsweise Margarine herzustellen. 

Auch in vielen Fertigprodukten sind Transfette enthalten, um sie länger haltbar zu machen. Künstliche Transfette haben keinerlei positive Effekte auf den menschlichen Organismus. Im Gegenteil: Sie wirken sich unter anderem negativ auf den Cholesterinspiegel aus, da sie das „schlechte“ LDL-Cholesterin (Low Density Lipoprotein) im Blut steigern und das „gute“ HDL-Cholesterin (High Density Lipoprotein) senken und zudem Entzündungsprozesse begünstigen.

Raffinierter Zucker kann in größeren Mengen zu Entzündungen im Körper führen 

Zu den entzündungsfördernden Lebensmitteln zählt außerdem raffinierter Zucker, fachlich auch Saccharose genannt. Der süße Stoff, der sich aus Traubenzucker und Fruchtzucker zusammensetzt, enthält weder Vitamine noch Mineralstoffe – dafür aber jede Menge Kilokalorien: nämlich 406 Kilokalorien auf 100 Gramm Zucker. Dauerhaft verzehrt, kann dieser vermehrt zu Entzündungen im Körper führen und die Entstehung von vielen ernährungsbedingten Krankheiten wie z. B. Adipositas begünstigen. 

Amylase-Trypsin-Inhibitoren (ATIs) in Weizen kann Immunreaktionen im Darm auslösen 

Eine bestimmte Proteingruppe im Weizen – die sogenannten Amylase-Trypsin-Inhibitoren (ATIs) – können erwiesenermaßen Immunreaktionen im Darm auslösen. Diese können sich vom Darm aus in andere Gewebe des Körpers ausbreiten. ATIs sind pflanzliche Proteine, die dazu da sind, das Weizenkorn vor Schädlingen zu schützen. ATIs machen nur einen kleinen Teil des Weizenproteins aus, dennoch ist die Immunreaktion, die sich durch die ATIs entwickelt, beachtlich. Sie können chronisch entzündliche Erkrankungen verschlimmern oder an deren Entstehung beteiligt sein. Hier spielt die individuelle Verträglichkeit eine ausschlaggebende Rolle.

Für die körperliche Gesundheit und zur Vermeidung chronischer Entzündungskrankheiten, am besten abwechslungsreich, naturbelassen und antioxidativ essen.  

Entzündungshemmende Ernährung – naturbelassen, zuckerfrei, vorwiegend basisch 

Neben einer ausgewogenen Ernährung ist die Flüssigkeitszufuhr der erste und wichtigste Faktor für eine entzündungshemmende Ernährung. Es empfiehlt sich zum Beispiel, regelmäßig ausreichende Mengen mineralstoffreiches, fluoridfreies Wasser aus mineralischen Quellen oder gefiltertes Leitungswasser zu trinken.   

Am besten abwechslungsreich, naturbelassen und antioxidativ essen  

Zum Erhalt der körperlichen Gesundheit und zur Vermeidung chronischer Entzündungskrankheiten, ist eine naturbelassene und glutenfreie Ernährung mit Lebensmitteln wie Reis, Kartoffeln, Buchweizen oder Hirse anzuraten. Ebenso ist eine überwiegend basische Ernährung auf Basis pflanzlicher Kost mit antioxidativ wirkenden Vitaminen wie Vitamin A, C, D, E, K und Spurenelementen wie Selen, Zink sowie Mineralstoffen wie Magnesium und Omega-3-Fettsäuren unumgänglich.  

Zu einer vollwertigen und abwechslungsreichen Kost mit viel antioxidativ wirkenden Lebensmitteln gehören außerdem noch Gemüse, Obst, Nüsse und Samen sowie Vollkornprodukte oder glutenfreie Alternativen und Hülsenfrüchte. Insgesamt ist ein ausgewogenes Verhältnis von komplexen Kohlenhydraten, sättigenden Eiweißen aus vorwiegend pflanzlichen und zusätzlich ausgewählten tierischen Eiweißen sowie hochwertigen Fettsäuren von großer Bedeutung für die optimale Versorgung unseres Körpers.

Omega-3-Fettsäuren: ALA, EPA und DHA 

Eine wichtige Rolle bei der entzündungshemmenden Ernährung spielen vor allem auch die Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure (EPA)Docosahexaensäure (DHA) und Alpha-Linolensäure (ALA). Sie sind besonders stoffwechselaktive Fettsäuren und haben unter anderem eine entzündungshemmende Wirkung. 

Die Alpha-Linolensäure kann allerdings nicht selbst von unserem Körper hergestellt werden. Wir müssen sie über die Nahrung zu uns nehmen. Die Alpha-Linolensäure ist in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten, besonders reichhaltig in Leinsamen und Leinöl, Walnüssen und Walnussöl, außerdem in Hanfsamen und Rapsöl. 

Die beiden anderen marinen Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure kann unser Körper in geringen Mengen aus Alpha-Linolensäure selbst herstellen. Den restlichen Teil unseres EPA- und DHA-Bedarfs müssen wir aber über die Ernährung decken. Diese beiden Fettsäuren sind vor allem in fetten Kaltwasser-Meeresfischen enthalten (Lachs, Hering, Makrele, Sardelle). Diese sind wegen ihrer Schadstoffbelastung (vor allem Quecksilber) nur bedingt empfehlenswert. 

Darüber hinaus findet sich EPA und DHA in höherer Konzentration auch in bestimmten Mikroalgen (zum Beispiel Spirulina-, Chlorella- oder Schizochytrium-Algen). Daraus hergestellte Öle können zur Deckung des Bedarfs genutzt werden.

Mehr zum Thema Ganzheitliche Ernährungsberatung sowie Ernährungstherapie und Nicola Grzanna findet ihr auf der Website Holistic Nutrition Therapy und dem Instagram-Account. Oder einfach direkt per E-Mail Kontakt aufnehmen: info@holistic-nutrition-therapy.eu.

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