Richtige Ernährung bei Stoma 

Stoma – ein Wort, das viele bereits gehört haben und das nicht wenigen große Sorgen bereitet. Eine der häufigsten Fragen, die im Zusammenhang mit der tiefinfiltrierenden Endometriose TIE im Darm gestellt wird, ist, ob man bei einer notwendigen Darmresektion (Entfernung eines Teils vom Darm) immer mit einem Stoma versorgt werden muss und welchen Einfluss es auf die Ernährung hat. 

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Getreideprodukte aus Weizenmehl oder Dinkelmehl, wie Weißbrot und Brötchen.

Was ist ein Stoma? 

Ein Enterostoma (Darmstoma), auch als künstlicher Darmausgang bezeichnet, ist eine operativ angelegte Öffnung, in der Bauchdecke, über die der Stuhl in einen sogenannten Stomabeutel abgeleitet wird. Dieser Beutel wird mit einer Haftplatte am Bauch befestigt. 

Manche Endometriose-Patientinnen, die unter einer tiefinfiltrierenden Endometriose im Darm leiden, werden nach der Darmteilresektion mit einem Stoma versorgt. Das Enterostoma wird in den allermeisten Fällen vorübergehenden angelegt, um die Nähte am Darm zu schützen. Das hinter dem Stoma liegende Darmstück wird damit vor der Passage des Stuhls geschützt. Nach einer Heilungsphase von meist 4-6 Wochen kann das Stoma wieder entfernt werden, was als Rückverlegung bezeichnet wird. 

Hör dir dazu auch an, was der Gynäkologe Dr. Med. Bitto in unserem Experten-Talk dazu sagt (Minute 24:00):

Stoma-geeignete Ernährung & No-Go-Lebensmittel 

Bei einer OP mit Stoma als Ausgangspunkt, sollte vom Arzt eine budgetneutrale ärztliche Notwendigkeitsbescheinigung angefordert werden, um eine Ernährungstherapie in Anspruch nehmen zu können. Normalerweise wird diese nicht pro forma verordnet. 

Auf leicht verdauliche Kost achten  

Generell gilt, die Ernährung sollte zunächst ballaststoffarm und mit leicht verdaulichen Kohlenhydraten gestaltet werden. Dazu zählen Getreideprodukte aus Weizenmehl oder Dinkelmehl, z. B. Brot oder Brötchen. Also lieber auf ein Tag altes Weiß- und Graubrot, Kartoffeln, weißen Reis und Hartweizengrieß-Nudeln zurückgreifen (Eierteigwaren meiden, da sie Blähungen verursachen könnten). 

Nach einer OP mit Stoma kann eine Ernährungstherapie in Anspruch genommen werden.

Auf Ballaststoffe verzichten 

Auf Hülsenfrüchte und auch Vollkornprodukte besser verzichten. Zu viele Ballaststoffe könnten den bereits empfindlichen Darm zusätzlich mechanisch reizen. Folgende Lebensmittel und Getränke können eine reizende Wirkung haben und sollten gemieden werden: 

  • Getränke: kohlensäurehaltige Getränke (Mineralwasser, Getränke mit Kohlensäure), alkoholische Getränke mit Kohlensäure (Sekt, Prosecco, Bier), Kaffee 
  • Gemüse: Hülsenfrüchte, Kohlgemüse, Paprika, Zwiebeln, Knoblauch, Spargel, Schwarzwurzeln, Pilze, Bohnen, Spargel 
  • Obst: Frisches Obst, Rhabarber, Zitrusfrüchte 
  • Kräuter: Schnittlauch 
  • Gewürze: Paprika, Chili, schwarzer Pfeffer  
  • Getreideprodukte: frisches Brot, Eiernudeln 
  • Eier: auch Eiprodukte z. B. Mayonnaise 
    Käse: Hartkäse, aromatische und lang gereifte Käsesorten 
  • Fleisch und Fisch: Geräuchert und gebraten  

Viele kleine Mahlzeiten am Tag 

Viele kleine Mahlzeiten pro Tag (8–10 Stück) sind sinnvoll, um eine kontinuierliche Energie- und Nährstoffzufuhr zu gewährleisten und den Magen-Darm-Trakt nicht zu überlasten. 

Nach einer anfänglich „leichten Vollkost“ kann der Darm, schrittweise und individuell angepasst, wieder an seine normale Verdauungsleistung gewöhnt werden. 

Bitte wende dich an deinen Arzt, um mit ihm zusammen eine geeignete Vorgehensweise zu besprechen. Es gibt die Möglichkeit einer budgetneutralen ärztlichen Notwendigkeitsbescheinigung für eine Ernährungstherapie. 

Danke auch hier wieder an unsere Ernährungsfachkraft Nicola Grzanna von Holistic Nutrition Therapy für ihren fachlichen Input.

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