Dr. Vivien Karl im Interview über Scheidentrockenheit
Brennen, Juckreiz oder unangenehmes Druckgefühl im Intimbereich, Schmerzen beim Stehen, Laufen und Gehen – das alles können Hinweise auf Scheidentrockenheit sein. Doch was können Betroffene tun, wenn sie an Vaginaltrockenheit leiden und wie können sie vorbeugen? In unserem Interview mit den Gründerinnen Vivien und Julia von DR. VIVIEN KARL klären wir über Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten bei Vaginaltrockenheit auf.
Warum natürliche Produkte ohne Zusätze gerade für uns Endometriose- und Adenomyose-Betroffene so wichtig sind? Das könnt ihr in unserer Podcast-Folge mit Gynäkologin Dr. med. Dorothee Struck hören. Einer ihrer Leitsätze lautet nicht ohne Grund: „Für mich ist Endo erstmal das Thema Aufräumen.“ Damit meint sie unter anderem das Aussortieren jeglicher Produkte, in denen potenzielle Schadstoffe, wie Mikroplastik, hormonell wirksame Schadstoffe und andere unnatürliche Zusätze lauern. Deshalb hat uns die Mission der DR. VIVIEN KARL-Gründerinnen auch sofort angesprochen.
Mission und Anspruch von DR. VIVIEN KARL
DR. VIVIEN KARL wurde aus dem Bedürfnis nach einer guten Lösung geboren – so steht es auf der Website bei DR. VIVIEN KARL. Jede dritte Frau leidet in Deutschland unter Vaginaltrockenheit. Deshalb lässt Vivien, wie sie uns im Interview verrät, das Thema nicht mehr los und so entwickelte sie in der Apotheke ihre eigene Rezeptur und testete sie in Zusammenarbeit mit einer gynäkologischen Praxis an betroffenen Frauen. Frauengesundheit verdient die besten Produkte! Das ist der Antrieb von DR. VIVIEN KARL.
Die Marke steht für natürliche, hochwertige und wissenschaftsbasierte Produkte für effektive und sichere Intimpflege bei Frauen. Die Mission der Gründerinnen Dr. Vivien Karl und Julia Huhnholz ist es, das intime Wohlbefinden von Frauen in unterschiedlichen Lebensphasen zu stärken – und damit die weibliche Selbstbestimmung. Und wer uns kennt weiß, auch wir wünschen uns, Betroffenen mit unseren Inhalten einen selbstbestimmten Weg zu eröffnen. Wir freuen uns, dass sich Vivien und Julia die Zeit genommen haben, unsere Fragen rund um das Thema Scheidentrockenheit zu beantworten.
Therapeutische Amenorrhö und Scheidentrockenheit
Was jetzt vaginale Trockenheit mit Endometriose und Adenomyose zu tun hat? Kurz gesagt, eine künstlich herbeigeführte Blutungsfreiheit durch Östrogenentzug – therapeutische Amenorrhö. Von einer Amenorrhö spricht man, wenn die Menstruationsblutung ausbleibt. Gründe für eine natürliche Amenorrhö können Schwangerschaft, Stillzeit und Wechseljahre sein. Aber auch auch Stress, psychische Belastungen, extremer Sport, starke Gewichtsveränderungen sowie Erkrankungen und hormonelle Veränderungen können dazu führen.
Dazu gehört auch eine therapeutische Amenorrhö, eine künstlich herbeigeführte Blutungsfreiheit zu therapeutischen Zwecken, die durch Östrogenentzug erzielt wird – zum Beispiel bei der Hormontherapie bei Endometriose und Adenomyose. Dies kann beispielsweise bei der ablativen Hormontherapie, durch die Gabe von GnRH-Analoga, der Fall sein. Durch die Einnahme dieser Präparate entsteht ein hypoöstrogener Zustand – also ein Östrogenmangel. Ein Östrogenmangel wiederum ist die Hauptursache für vaginale Trockenheit.
Ursachen, Symptome, Folgen und Behandlung vaginaler Trockenheit
Obwohl jede dritte Frau über Scheidentrockenheit betroffen ist, ist es nach wie vor ein Tabuthema. Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir das Tabu brechen und darüber berichten. Ein großer Dank geht hier noch einmal an Vivien und Julia, dass sie unsere Fragen beantwortet haben.
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Was ist Scheidentrockenheit und welche Symptome verursacht vaginale Trockenheit?
DR. VIVIEN KARL: Bei einer Scheidentrockenheit bildet die Haut nicht genug Feuchtigkeit. Dies führt dazu, dass sich die Schleimhaut im Intimbereich trocken und gereizt anfühlt, ähnlich wie wir das von einer trockenen Gesichtshaut kennen. So werden alltägliche Aktivitäten, wie einfaches Sitzen oder Gehen, aber auch Sport und Sex sehr beschwerlich. In Deutschland leiden ca. 14 Millionen Frauen an Scheidentrockenheit.
Zu den häufigsten Symptomen zählen:
- Trockenheits- und Spannungsgefühl in der Scheide (Vagina) und an den Schamlippen (Vulvalippen)
- Brennen und Juckreiz
- kleine Risse in der Scheidenhaut
- Entzündungen bis leichte Blutungen
- Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
- unangenehmes Druckgefühl im Intimbereich
- Schmerzen bei alltäglichen Bewegungen, wie Stehen, Sitzen oder Gehen
Wodurch wird Scheidentrockenheit ausgelöst – mögliche Ursachen?
DR. VIVIEN KARL: Eine der häufigsten Ursachen ist ein Mangel des weiblichen Geschlechtshormons Östrogen. Das Hormon ist für den Aufbau der Schleimhaut und deren Feuchtigkeitsversorgung verantwortlich. Ein Östrogenmangel kann durch Veränderungen hormoneller Prozesse in unterschiedlichen Lebensphasen oder durch die Einnahme bestimmter Medikamente auftreten. Mehr als die Hälfte der Frauen leiden während der Menopause unter Scheidentrockenheit. Aber auch in der Zeit nach einer Geburt, während des Stillens oder bei bestimmten Krebstherapien kann es zu einem sinkenden Östrogenspiegel kommen.
Allerdings ist nicht immer ein Östrogenmangel schuld an vaginaler Trockenheit. Übertriebene Intimhygiene, Rauchen oder seelische Belastungen, wie Ängste oder Stress können zu einem trockenen Intimbereich führen. Manchmal sind auch Krankheiten, wie Bluthochdruck, Diabetes oder Therapien wie z. B. gegen Endometriose Auslöser für vaginale Trockenheit.
Was können mögliche Folgen einer vaginalen Trockenheit sein?
DR. VIVIEN KARL: In erster Linie ist es für Betroffene sehr unangenehm und schmerzhaft. Zusätzlich können sich „schlechte“ Bakterien leichter festsetzen und durch Mikroverletzungen in die Haut eindringen. Eine unzureichende Befeuchtung führt außerdem zu einem erhöhten vaginalen pH-Wert und kann dadurch das Auftreten von Pilzinfektionen, bakteriellen Vaginosen oder wiederkehrenden Harnwegsinfektionen begünstigen.
Sollte vaginale Trockenheit ärztlich abgeklärt werden?
DR. VIVIEN KARL: Ich empfehle immer bei ersten Anzeichen von Vaginaltrockenheit, mögliche Ursachen mit einer Gynäkologin oder einem Gynäkologen abzuklären, um Ursachen und Behandlung zu klären und somit Folgebeschwerden zu vermeiden.
Was können betroffene Personen selbst tun?
DR. VIVIEN KARL: Zuallererst sollte die Betroffene mit ihrer/m Gynäkologin/Gynäkologen sprechen. Darauf basierend gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Wenn die Ursachen Stress oder Ängste sind, sollte das ernst genommen und behandelt werden. Treten die Schmerzen vor allem beim Geschlechtsverkehr auf, kann auch über ein natürliches Gleitgel nachgedacht werden. Vorbeugend können Frauen ihre Routinen ändern, die Vaginaltrockenheit begünstigen. Zum Beispiel von Tampons auf nachhaltige Periodenunterwäsche oder Menstruationstassen wechseln, auf zu enge Unterwäsche verzichten, die Intimreinigung nicht übertreiben und ausschließlich natürliche und auf den pH-Wert abgestimmte Produkte verwenden.
Eine trockene Vaginalschleimhaut hat ganz spezielle Bedürfnisse und ist sehr empfindlich und durchlässig. Deshalb ist darauf zu achten, dass zur Behandlung nur Produkte ausgewählt werden, die ohne reizende oder allergene Inhaltsstoffe auskommen.
Warum habt ihr ein Intimpflegeprodukt entwickelt, was ist euer Antrieb?
DR. VIVIEN KARL: Als Apothekerin beriet ich täglich Frauen rund um ihre Intimgesundheit, besonders zum Thema Scheidentrockenheit. Die Nachfrage nach natürlichen und hormonfreien Produkten war groß, denn jede dritte Frau in Deutschland leidet unter vaginaler Trockenheit. Mich ließ das Thema nicht los und so entwickelte ich in der Apotheke meine eigene Rezeptur und testete sie in Zusammenarbeit mit einer gynäkologischen Praxis an betroffenen Frauen. Frauengesundheit verdient gute Produkte! Das ist mein Antrieb. Unser Produkt kommt mit sehr wenigen, dafür rein natürlichen Inhaltsstoffen aus, die unsere Haut nachweislich pflegen und somit unser intimes Wohlbefinden stärken. Unser Intimbereich ist unsere empfindsamste Körperstelle und verdient deshalb Aufmerksamkeit und Pflege.
Was ist euer Anspruch ans Produkt und was darf ein Intimpflegeprodukt aus eurer Sicht nicht enthalten?
DR. VIVIEN KARL: Intimpflegeprodukte müssen grundsätzlich auf den sauren pH-Wert der Vaginalbereichs abgestimmt sein. Außerdem benötigen wir zusätzliche Alternativen für die zahlreichen Präparate auf dem Markt, die Hormone enthalten. Diese können ganz toll bei Frauen in der Menopause wirken. Jedoch sind sie unbrauchbar für viele andere, die keine Hormone nehmen wollen oder dürfen. Frauen, die z.B. unter Brustkrebs leiden oder gelitten haben, leiden oft ganz massiv unter Vaginaltrockenheit, müssen aber auf hormonelle Präparate verzichten, da diese den Brustkrebs zum Wachstum anregen würden.
Bilder 1, 3, 4, 5 © Dr. Vivien Karl.
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